Das Sd.Kfz. 124 Wespe (deutsch für „Wespe“) ist ein deutsches Selbstfahrlafette, das im Zweiten Weltkrieg entwickelt und eingesetzt wurde. Es basierte auf einem modifizierten Panzer-II-Fahrgestell.
Das Wespe-Selbstfahrlafette Sd.Kfz. 165 wurde 1942 entwickelt, um die 105-mm-FH18-Kanone in die Schlacht zu tragen. Vor seinem Erscheinen wurden Pferde, Halbkettenfahrzeuge, Lastwagen und pure Kraft zum Transport und zur Aufstellung dieser großen Kanone eingesetzt. Die Wespe verlieh den Artillerieformationen der Panzerdivisionen mehr Mobilität.
Die Wespe erwies sich als zuverlässig und äußerst wendig, verfügte aber, wie zeitgenössische Selbstfahrlafetten wie die britische Sexton und die US-amerikanische M7 Priest, über einen unzureichenden Schutz der Geschützbesatzung von oben. Die Wespe war ein deutlich kleineres Ziel als diese alliierten Fahrzeuge, konnte aber auch weniger Munition transportieren, da sie auf einem kleineren Fahrgestell basierte. Dieses wurde aufgrund der begrenzten Produktionskapazität für größere Fahrzeuge ausgewählt, da die Verfügbarkeit begrenzt war. Die Besatzungen lobten ihre Zuverlässigkeit und Mobilität, bemängelten jedoch den mangelnden Schutz, sowohl in puncto Dicke als auch Höhe. Der Kampfraum war zudem sehr beengt. Die Ladeschützen, die am hinteren Ende des Aufbaus arbeiteten, waren den Angriffen am stärksten ausgesetzt.
Die Wespe-Selbstfahrlafette kam erstmals im Juli 1943 während der Operation Zitadelle an der russischen Front zum Einsatz. Sie tauchte in zunehmender Zahl bei den Panzer- und Panzergrenadierdivisionen auf. Sie war neben der Hummel-Panzerartillerie ausgiebig im Einsatz, zunächst bei Kursk, dann bei allen drei Gruppen an den Ostfronten. Als die Alliierten 1944 in der Normandie landeten, wurden Wespe-Selbstfahrlafetten dorthin entsandt, um die deutschen Panzerdivisionen bei ihren Gegenangriffen zu unterstützen. Nach ihrer Einführung 1943 kam sie in allen wichtigen Kriegsschauplätzen und Schlachten zum Einsatz, darunter in der Westlichen Wüste, der Ardennenoffensive, der Ukraine, Ungarn, Italien und Berlin. Sie war so erfolgreich, dass Hitler nach der Lektüre erster Berichte anordnete, alle weiteren Umbauten auf Basis des Panzer-II-Fahrgestells einzustellen und alle Arbeiten an der Wespe fortzusetzen.
Mit einem Gewicht von 11 Tonnen (24.250 lb), der Bewaffnung mit einem 10,5 cm leFH 18/2 L/28 und einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h war es ein relativ kleines Fahrzeug mit 4,81 m, einer Breite von 2,28 m und einer Länge von 2,3 m. Besonders mit einer fünfköpfigen Besatzung muss es schwer zu sehen und noch schwerer zu treffen gewesen sein. Bei einer Produktionsserie von 676 Fahrzeugen und einem so weit verbreiteten Einsatz ist es ziemlich erstaunlich, dass im März 1945 noch rund 307 davon im aktiven Dienst waren.